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Elektrofahrzeuge – schon 1900 gebaut aber heute erst konkurrenzfähig

Elektrofahrzeuge sind keineswegs eine neue Erfindung. Das Thema Elektrofahrzeug ist in Wirklichkeit schon fast so alt, wie das Auto selbst. Schon im Jahre 1900 entwickelte der Autobauer Ferdinand Porsche ein Elektrofahrzeug und stellte dies auf der Weltausstellung in Paris vor. Allerdings handelte es sich hierbei um ein sogenanntes „Hybridfahrzeug“, da in diesem der elektronische Antrieb mit einem Kraftstoffantrieb kombiniert war.
Bereits 1912 wurden in den USA über 30.000 elektronisch angetrieben Fahrzeuge von 20 verschiedenen Herstellern produziert. Dennoch wurden die Elektromotoren schrittweise von den Verbrennungsmotoren verdrängt. Die mit schweren Bleibatterien beladenen Elektrowagen konnten nicht mehr mit der höheren Reichweite, der mit Benzin oder Diesel angetrieben Automobile, mithalten. Erst in den 90er-Jahren wurde die Entwicklung dieser Fahrzeuge von kleinen, unabhängigen Unternehmen wieder aufgenommen. Und mittlerweile haben fast alle bedeutenden Automobilhersteller dieses Konzept, das Fahrspaß und Umweltbewusstsein vereint, übernommen. Vor allem die Entwicklung neuer Batterien (Akkumulatoren) hat die Elektrofahrzeuge konkurrenzfähig gemacht. Doch nicht nur deshalb ist das Elektrofahrzeug wieder in den Mittelpunkt lebhafter Diskussionen gerückt: Die Begrenztheit der Ölvorkommen, verbunden mit dem teilweise unverantwortlich hohen Risiko der Förderung und die zunehmende Luftverschmutzung sowie die Klimaerwärmung zwingen zu einem Umdenken in der Energiepolitik und somit auch in der Automobilindustrie.

Elektrofahrzeug aufladen
Bild:Elektrofahrzeug aufladen
- Dariusz Kopestynski - Fotolia.com

Die Zukunft gehört Elektrofahrzeugen der nächsten Generation

Der technische Fortschritt der Autobauer machte es möglich, eine völlig neue Generation alltagstauglicher Elektrofahrzeuge auf den Markt zu bringen. Leistungsfähigere Batterien sind hier mit niedrigeren Fahrzeuggewichten kombiniert. Das macht die Autos schneller und vergrößert die Reichweite auf ein verträgliches Maß. Allerdings fährt ein vollgetanktes Elektroauto trotz der großen Fortschritte im Bereich der Batterietechnologie kaum weiter als 200 Kilometer. Somit ist dieses eher für Fahrer geeignet, die nicht mehr als 60 Kilometer täglich fahren müssen. Ebenso nachteilig ist die lange Ladezeit der Batterie, die sich, je nach verwendetem Typ und Verbrauch, bis zu 10 Stunden beläuft. Dazu kommt noch ihre geringe Lebensdauer von nur circa drei bis fünf Jahren. Hier muss daher noch deutlich nachgebessert werden.

Zahlreiche Vorteile der Elektrofahrzeuge

Der Elektroantrieb hat im Vergleich zu den alteingesessenen Kraftstoffantrieben einige Vorteile zu bieten. Das Hauptargument in einer Zeit des stets wachsenden Umweltbewusstseins ist, dass diese kaum CO2 ausstoßen. Ebenso überzeugend ist die Unabhängigkeit des Besitzers vom weltweiten Ölmarkt und den stets steigenden Preisen von Kraftstoffen, da dieses Fahrzeug weder Benzin, noch Diesel verbraucht. Somit werden die Betriebskosten geringer gehalten.

Im Unterhalt sind Elektrofahrzeuge schon jetzt eine echte Konkurrenz für die Benzin oder Dieselvarianten. So ist etwa bei den Treibstoffkosten das Verhältnis 1:3 zugunsten des Elektroautos. Während eine 100-km-Fahrstrecke in einem Elektroauto durchschnittlich 1,50 Euro bis 3,00 € kostet, müssen dafür ca. 9,00 € für Benzin oder Diesel bezahlt werden. Elektrofahrzeuge benötigen keinen Ölwechsel und sind auch allgemein in der Wartung billiger. So fallen einige Ersatzteile, wie zum Beispiel Kupplungsscheiben, bei Elektroautos wegen ihrer anderen Antriebstechnik vollkommen weg. Einen weiteren Vorteil bilden die niedrige Steuerlast und die günstigen Versicherungsbeiträge. Pro Jahr muss der Besitzer eines Elektroautos nur noch 10 bis 30 Euro Kfz-Steuer zahlen und eine günstige Kfz-Versicherung kann schon ab 100 Euro jährlich abgeschlossen werden. Gleiches gilt für umweltfreundliche Elektroroller, die nicht nur den Geldbeutel entlasten. Die letzten Bedenken werden den potentiellen Käufer schließlich durch das lautlose und komfortable Fahren besonders im Stadtverkehr genommen.

Zeit für den Umbruch

Viele Verkehrsteilnehmer wünschen sich, zumindest als Zweitfahrzeug, ein strombetriebenes Auto zu besitzen. Deshalb bringen einige Autohersteller zügig Elektrofahrzeuge auf den Markt. Die Produktion von Elektroautos in Großserien senkt dann auch die momentan noch hohen Anschaffungskosten.
Ein Blick auf die Energiebilanz sollte den letzten Ungläubigen eines Besseren belehren. Ein Elektrofahrzeug produziert durchschnittlich 150g CO2 je gefahrenem Kilometer. Wären alle Fahrzeuge auf unseren Straßen mit Elektromotoren ausgestattet, würde das insgesamt eine Reduzierung der CO2 Emissionen um mindestens 30 Millionen Tonnen bedeuten. Würden die Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft dafür sorgen, dass der dafür benötigte Strom ausschließlich aus regenerativen Quellen kommt, wären es noch einige Millionen Tonnen mehr. Dann könnte man beim Elektroauto wirklich von einem Segen für die Menschheit sprechen.

co2
Bild:CO2
- Argus - Fotolia.com

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Bild:Elektromotorroller
- Onidji - Fotolia.com

Elektrofahrzeuge auch in der Industrie beliebt

Seit einigen Jahren entdecken auch immer mehr Industriebetriebe die Vorteile von Elektrofahrzeugen. Die Postzusteller UPS und Anders & Co. GmbH erwägen sogar die elektronisch angetriebenen Fahrzeuge dauerhaft in ihren Fuhrpark aufzunehmen. Aber auch auf Flughäfen, Bahnhöfen oder Freizeitsparks sind die geräuschlosen Fortbewegungsmittel immer häufiger in Betrieb. So nutzt, zum Beispiel, die Fluggesellschaft Air France schon seit 2009 Elektro-Trucks, und in New York fahren bereits seit 2006 über 800 Hybridbuse. Steigende Beliebtheit erfahren aber auch Elektroroller, die vor allem im dichten Stadtverkehr immer häufiger zur Anwendung kommen. Zahlreiche Automobilhersteller haben schon entsprechende Modelle entwickelt und werden einige von ihnen auf den Autosalon in Paris vorstellen.

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Bild Quelle
Elektrofahrzeug aufladen Quelle: Dariusz Kopestynski - Fotolia.com
Elektromotorroller Quelle: Onidji - Fotolia.com
CO2 Quelle: Argus - Fotolia.com